Gertje Witte

Als kleines Mädchen streifte ich mit meinem Vater durch die Natur. Er war schon Rentner und liebte die Malerei ... besonders bei herrlichem Wetter draußen. Ich habe ihn bewundert und ihm zugeschaut, wie er Pigmente und Öle miteinander vermische, bis es Farben waren, die er auf der Leinwand vermalte. Auch ich liebte es zu malen, aber nicht in Vaters Gegenwart, zu klein und wenig erfolgreich fand ich meine Bemühungen. Meine Mutter hat mich nach verpatztem Schulabschluss auf eine private Kunstschule geschickt, aber dort hielt ich es nicht lange aus, weil die Unterweisungen sehr technisch waren und mein hungriger Geist abgeschnitten war von all den anderen Themen einer höheren Schule. Nach weiteren schulischen Pirouetten suchte ich mir schließlich einen Arbeitsplatz als Grafikerin und Layouterin. Das war im Jahr 63 einfach, ich fand sofort einen Job, in dem ich allerdings 3 Jahre Kaffe gekocht, Bier geholt und Botendienste geleistet habe. Zuschauen war ich ja gewohnt und so habe ich dennoch eine Menge gelernt und konnte auf meinem Gebiet reussieren.
Später arbeitete ich in einem Großraumbüro einer Tageszeitung und schaffte dort den Sprung von der Layouterin zur Produktionsredakteurin. Mein Leben hatte noch diverse unterschiedliche Stationen ... nun bin ich selbst längst aus dem Berufsleben ausgestiegen und verspüre einen unbändigen Wunsch, meinen gestalterischen Ambitionen aufzuhelfen.