Peter Addors Abschlussprojekt für den Kurs: Künstlerische Architekturfotografie: Form, Farbe und Raum
Peter Addors Abschlussprojekt für den Kurs: Künstlerische Architekturfotografie: Form, Farbe und Raum
von Peter Addor @addor
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Ich wohne im Sommer an der italienischen Riviera und habe eine besondere Beziehung zur klassischen italienischen Architektur und allgemein zur südländischen, wie z.B. der maurischen. Hier präsentiere ich ein Objekt aus Imperia. Es besteht aus zwei fast identischen Palazzi, die den Piazza Dante säumen.
Die Tatsache, dass die Gebäude an einem Platz stehen, gibt mir die Möglichkeit, das Objekt aus einer gewissen Distanz fotografieren zu können. Dafür stört das emsige Treiben auf dem Platz, der für den Verkehr als Rondell angelegt ist, in dessen Mitte ein prächtiger Springbrunnen steht. Obwohl der Platz recht gross ist, musste ich für die Gesamtansicht mit sehr kleinen Brennweiten arbeiten, was die beiden Palazzi fast nach hinten umlegt. Die perspektivische Korrektur während der Nachbearbeitung war zwar möglich, aber derart extrem, dass viel Material des Originalbilds verloren ging, was sich auf die Grösse und damit auf die Qualität des Endresultats auswirkte.
Um möglichst ungestört und ohne zu viel Verkehrsbeläsigung arbeiten zu können, war ich bereits um 5 Uhr in der Frühe aufgestanden. Auf der anderen Seite musste ich auf gutes Licht warten. Ich habe vorher anhand einer App den Sonnenverlauf studiert, so dass ich möglichst perfekte Beleuchtungsverhältnisse habe. Das war ab ca. 7.30 Uhr gegeben. Obwohl es Samstag war, war auf der Piazza schon viel los. Lieferwagen parkten oft gerade vor meinen Motiven. Eine Retouche ist nicht in jedem Fall möglich, da das Bild zu sehr leiden würde.
Architekturfotografie hat Überlappungen mit Cityfotographie und die mit Streetfotografie. Die drei Fotografiegenres gehen Hand in Hand. Daher erlaubte ich mir auch, ein Bild im Projekt aufzunehmen, das eigentlich eine typische Streetfotografie ist. Ich habe insgesamt fast 300 Aufnahmen gemacht. Davon habe ich 11 Bilder für das Projekt ausgewählt und nachbearbeitet, aber schliesslich doch nicht alle veröffentlicht, um das Projekt nicht zu überladen. Z.B. ist für mich ICM eine oft angewandte Technik, um die Ungewissheit und Uneindeutigkeit der Wahrnehmung zu versinnbildlichen. Selbstverständlich habe ich auch ICM-Aufnahmen von meinen Motiven gemacht, sie aber dann schliesslich doch nicht ins Projekt aufgenommen.
Noch ein Wort zu der Nachbearbeitungssoftware: Ich arbeite hauptsächlich mit GIMP, einer kostenlosen Variante von Photoshop. Leider finde ich GIMP nicht in der Domestika-Liste der Bearbeitungssoftware. Daneben verwende ich auf mobilen Geräten auch gerne Cut+Mix Studio, ToolWiz Photo und Photo Studio Pro. Aber Apps auf Mobilgeräten haben die Eigenschaft, dass sie die Qualität der bearbeiteten Fotos stark reduzieren. Ein ursprünglich 10 MB grosses Foto ist dann z.B. nach einer perspektivischen Entzerrung mittels Cut+Mix Studio nur noch ein knappes MB gross und entsprechend unscharf. Daher arbeite ich immer, wenn's drauf ankommt, mit GIMP auf dem PC.
1 Kommentar
Hallo Peter, lieben Dank für dein Projekt und auch, dass du dir die Mühe gemacht hast, so ausführlich dazu zu schreiben. ich denke, da können andere Kursteilnehmer:innen auch gut von profitieren, speziell deine Anmerkungen zur Bildbearbeitungssoftware.
Inhaltlich gefallen mir die Bilder aus dem Säulengang am besten, da entsteht auch mitten am Tag ein schön ausgeglichenes atmosphärisches Licht und natürlich eine starke Tiefe im Bildaufbau.
Bei den Außenaufnahmen würde ich noch versuchen die Fassade etwas minimalistischer in den Ausschnitt zu bekommen, also ohne lieber ohne Autos davor, vll. sogar zu Gunsten von mehr Himmel.
Viel Spaß weiterhin beim Fotografieren in Italien - allein das macht Lust! :)
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