Sylvie Krähenbühl

Meine Nachbarin hat Tonfiguren erstellt. Da ich als Kind oft allein war, besuchte ich sie und wollte auch mit Ton arbeiten. So besuchte ich über Jahre einen Kurs für Kinder. wir haben ein fertiges Modell ausgewählt und das nachgebildet. In den Prozess des Lasierend und Brennens wurden wir nicht einbezogen, ausser dass wir die Farbe auswählen durften. Später habe ich Sprachen studiert und auf gymnasialer Stufe unterrichtet. Als ich meinen Mann kennengelernt habe, sind wir nach La Palma ausgewandert, so wurde ich zweifache Mutter und BioAvokadoBergbäuerin. Pflanzen sind meine Leidenschaft, ich spreche schon immer mit ihnen und sie mit mir.
Die Tara (Tonfigur der Muttergöttin) von Gran Canaria hat es mit angetan, ich habe sie nachgebildet, doch die Arme habe ich verändert. Ich habe im Museum in Las Palmas festgestellt, dass dies nicht ihre kräftigen Oberarme und Oberschenkel sind, sondern ein Kleid. Seither stelle ich unterschiedlichste Frauenfiguren aus Ton her, die ich aber nur trockne und nicht brenne. Wenn ich Hilfe brauche wähle ich blind eine meiner unzähligen Figuren und beginne ein Gespräch mit ihr. Auf unserer Finca, die früher lomo de las piedras hiess, kann ich oft nur einen Schritt gehen, schon schaut mich wieder eine Steintara vom Boden her an. Ich hebe sie auf und stelle sie im richtigen Winkel an den Wegrand. Ich wähle auch Steine und bilde sie mit Ton nach.
Ich bin fasziniert von der 3 Dimensionalität des Tons und oft gefallen mir unlasierte, unbemalte Stücke am besten vor allem, wenn sie dann in der Natur stehen und das Licht mit ihnen spielt.
Da ich mich seit einiger Zeit mit effektiven Mikroorganismen auseinandersetze, ist dies mein nächstes Steckenpferd. Ich möchte selber Ton suchen, bearbeiten, fermentieren und brennen um die klärenden Effekte für die Wasseraufbewahrung zu nutzen und auch mein Wissen über Mikroorganismen weitergeben. Ich bin überzeugt, dass die Zusammenarbeit mit Mikroorganismen in jedem Lebensbereich zukunftsweisend ist.