Mein Abschlussprojekt für den Kurs: Literarisches Schreiben für Anfänger: Mut zum eigenen Text
por Jennifer Lauscher @jenniferlauscher
- 124
- 4
- 2
Annakirmes-Szene
Annakirmes. Familienausflug. Warum habe ich mich dazu überreden lassen? Vor mir befindet sich ein kleiner, künstlich angelegter Teich mit Plastikenten. An den Viechern sind Magnete befestigt, damit man sie mit einer Spielzeug-Angel aus dem Wasser fischen kann. Meine 2-jährige Tochter steht auf einer 50 cm breiten Platte, die vorne an der Bude befestigt ist. Gemeinsam halten wir die Magnetangel fest und fischen bunte Enten aus dem Wasser.
Ich weiß nicht, wie lange wir schon hier stehen und angeln. Nur, dass meine Tochter einen riesigen Spaß an den bunten Enten hat. Mit ihren großen Augen und ihren fröhlichen Gesichtern ziehen sie kleine Kinder in den Bann. Über dem Ententeich befinden sich mehrere Querbalken aus Holz, die als Regal fungieren. Der holzige Duft wird durch den penetranten Geruch des Plastikspielzeuges übermalt, das sich in den Regalen befindet. Hier ist für jedes Kind etwas dabei. Ein Schminkset für Mädchen in einer Schmetterlingsdose, Spielzeugautos für Jungen, Blechtrommeln für die Allerkleinsten. Mein Kind interessiert sich nicht so sehr für die Spielsachen, da sie dem Bann der Enten verfallen ist.
Sarah trägt eine blaue Langarmbluse mit aufgedruckten Herzen. An der Brust und im Bund sind Volants angebracht, die das Kind niedlich aussehen lassen. Sie trägt eine pinke Leggins, dazu rosafarbene Söckchen. An den Socken sind weiße Spitzenapplikationen befestigt, die dem Outfit einen puppenhaften Look verleihen. Ihre Schuhe sind neu und riechen nach frischem Leder. Während sie diverse Schnabeltiere mit der Hand aus dem Wasser herausholt, hält sie ihren übergroßen Nuckel mit den Zähnen fest. Das ist bei ihr ein Zeichen besonderer Konzentration. Nötig wäre das nicht, denn der Sauger ist an einer Schnullerkette befestigt.
Ich trage ein rosafarbenes Oberteil mit Karreeausschnitt und Dreiviertelarm. An den Armen sind Zierknöpfe befestigt. Dazu trage ich eine dunkelblaue Jeans und weiße Turnschuhe. Seit ich ein Kind habe, bleibt für das Styling nicht viel Zeit. Früher ging unter zwei Stunden Badezimmerparty am Tag gar nichts. Heute bin ich dankbar, wenn ich daran denke, mir die Haare zu kämmen, bevor ich aus dem Haus gehe. Für die Annakirmes habe ich Wimperntusche aufgelegt und meine Haare mit Gel geformt. Eine Haarsträhne fällt mir ins Gesicht und holt mich zurück in die Realität.
Neben mir taucht eine Mutter in einem weißen Oberteil auf, das mit schwarzen Querstreifen versehen ist. Sie hat ein Kind in Sarahs Alter, das sie neben meinem Kind auf der Platte positioniert. Das kann ja heiter werden. Ich schiele leicht zu ihr herüber, sodass sie meinen Blick nicht bemerkt. Ich sehe, wie sie ihren Geldbeutel herausholt und den Schausteller zu sich herwinkt. Die Unterredung der beiden wird von Kirmesgeräuschen verschluckt. Von rechts höre ich die Hupe des Oktopussies, die verkündet, dass eine Fahrt zu Ende geht. Links brüllt mir ein Mann von der Losbude ins Ohr: „Gewinne, Gewinne, Gewinne! Bei diesem Spiel gibt es keine Nieten!" Mir ist es zu laut, aber meine Kleine lacht und klatscht fröhlich in die Hände.
Ein süßer Geruch zieht in meine Nase. Ich atme tief ein und identifiziere ihn als Popcorn mit einer starken Karamellnote. Ich erinnere mich an eine Zeit, in der ich selbst noch klein war. Jedes Jahr ging ich mit meiner Mutter und meiner Oma auf die Annakirmes. Meine Oma war eine sehr außergewöhnliche Frau. Als sie noch jung war, ist sie mit mir auf dem Riesenrad und auf dem Kettenkarussell gefahren. Sie hatte dabei grundsätzlich mehr Spaß als ich und schrie laut vor Freude. Als sie älter wurde, war die Annakirmes für sie eher Anlass zu essen. An jeder Bude kaufte sie. Backfisch, frittierte Pilze, Blumenkohl und Pfannkuchen wurden auf dem Platz verzehrt. Zusätzlich wurde ein Vorrat für drei Tage mit nach Hause genommen. Das waren Dampfnudeln, Currywurst mit Pommes und Mayo genauso wie Popcorn, Mandeln oder Gummibärchen.
Der Lederriemen meiner Michael-Kors-Handtasche schneidet sich in mein Fleisch, während ich nach Sarah greife, die beinah von der Platte fällt. Schmerz und Angst reißen mich aus meiner Tagträumerei und lassen mich in den gegenwärtigen Moment zurückkommen. Es ist gut gegangen. Sarah lacht und hält ihre Ente fest. Wir haben inzwischen die zwanzig Enten geangelt, die wir bezahlt haben. Ich rufe den Schausteller und er verkündet uns die freie Auswahl. Sarah entscheidet sich für eine Blechtrommel, die auf Augenhöhe hängt. Die Freude steht in ihren Augen, als der Mann ihr das Spielzeug in die Hand drückt.
Plötzlich bemerke ich, dass mein Onkel sein Smartphone gezückt hat und uns fotografiert. Vor meinem inneren Auge entsteht das Bild einer Walfisch-Mami mit abgebrochenen Haaren und nicht lackierten Fingernägeln. Der Abgleich der allzeit gestylten jungen Frau mit blonden langen Haaren vor der Schwangerschaft lässt den After-Baby-Body alt aussehen. Ich spüre die Angst in mir und lasse sie dann los. Ich muss akzeptieren, wie ich jetzt aussehe. Wir werden alle älter.
Sarah lacht freudig in die Kamera und präsentiert stolz ihre Blechtrommel. Wir entfernen die Plastikverpackung und binden ihr das Musikinstrument um den Bauch. Erste Trommelgeräusche ertönen, die sich im Stimmengewirr vorbeiziehender Passanten verlieren. Ich schaue meinem Kind beim Spielen zu und verliere mich in ihrer Fröhlichkeit. Warmes Sonnenlicht küsst von hinten meinen Nacken. Ich lächle und sehe ein, dass ein hässliches Foto nicht so schlimm ist, wenn man die Familie damit glücklich machen kann.
2 comentarios
isabelle.lehn
Profesor PlusQuerida Jennifer, ¡gracias por tu escena de feria! Es un buen ejemplo de cómo tratar las descripciones en textos literarios y quiero aprovechar para resumir algunos aspectos técnicos generales de esta técnica. Ya haces buen uso de una función de la descripción: sirve para crear ambiente, despertar estados de ánimo y desencadenar recuerdos. ¡Un texto que se reproduce en la feria es, por supuesto, una elección maravillosa! Recoges ruidos y olores que están asociados con la feria, y también aprovechas la oportunidad aquí para escribir de una manera agradable, concreta y escénica. Sus descripciones funcionan mejor cuando apuntan más allá de sí mismas, por ejemplo, al desencadenar recuerdos de ir a la feria con su abuela y, por lo tanto, proporcionar una razón para contar la historia.
En la perspectiva de primera persona, la configuración de la percepción también sirve siempre para caracterizar la instancia narrativa. Uno siempre se pregunta: ¿Por qué es tan consciente de algo y cree que vale la pena contarlo? Por lo tanto, se cree que habrá una razón por la que ella piensa que vale la pena mencionar la marca de su bolso: porque su marca y arreglo personal son, o han sido, importantes.
Sin embargo, el tono fáctico de las descripciones a veces causa irritación. Por ejemplo, uno se pregunta: ¿Por qué escanea la ropa de su hijo con una vista tan detallada? ¿Por qué está describiendo su propia ropa (una especie de autodeclaración de lo que lleva puesto) mientras está de pie junto a los patos de plástico? El texto plantea estas preguntas sobre todo porque está escrito en tiempo presente: ningún lector está involucrado aquí, todo es percepción momentánea, pensamiento momentáneo. Por lo tanto, todos los pensamientos y observaciones deben estar motivados por la experiencia escénica del personaje: no pueden funcionar meramente como información o explicación para el lector, quien en última instancia no es un pensamiento en presencia de la escena.
Una forma de motivar un poco mejor narrativamente la descripción de la ropa sería, por ejemplo, si hubiera habido una discusión entre madre e hija antes de visitar la feria porque la hija no quería ponerse algo en particular y optó por la ropa. que ahora lleva. En este caso, la madre tendría una razón creíble para volver a examinar la ropa de su hija, y la descripción tendría una función para el texto, a saber, decir que el niño se está separando gradualmente de la madre y ya tiene una mente propia. desarrollado. O bien: decides no cargar la descripción con tal significado. En este caso, sin embargo, eliminaría la posición porque no tiene ninguna función.
La mirada a la ropa del narrador ya está mejor motivada: Aquí, también, el tono de la descripción todavía puede ser algo irritante, ya que se mantiene tan objetivamente y apenas parece una introspección en este momento. Pero puedes ver que no es información para el lector, sino que gira en torno al pensamiento subyacente de que, como madre, tiene menos tiempo para sí misma y se preocupa por su propia apariencia. - Y este pensamiento es, en última instancia, central en su texto. El hecho de que finalmente pueda reconciliarse con su (nueva) imagen de sí misma es un buen final. ¡Gracias por tu proyecto!
Ver original
Ocultar original
jenniferlauscher
Estimada Isabelle,
gracias por los comentarios detallados. Eso no sucede a menudo aquí y no lo esperaba ya que los cursos son bastante baratos.
Me siento en buenas manos con tus críticas.
Su curso aborda muchas formas diferentes de abordar la escritura literaria. Quería escribir con todos mis sentidos, desencadenar una atmósfera y comenzar con una imagen. Lo hiciste bien :)
Mientras escribía el texto, estaba muy ocupado y fascinado por las técnicas de creatividad. En el transcurso de esto perdí de vista el texto como un todo y al lector. Creo que eso se llama "ceguera operativa".
Aquí puedes ver lo importante que es intercambiar ideas con otros escritores a la hora de escribir.
Tomo mucho de su curso y sus comentarios para proyectos futuros.
¡Muchas gracias! ¡Seguid así!
Ver original
Ocultar original
Entra o únete Gratis para comentar